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Eigentlich ist durch die Berichte von 2003 und 2005 schon alles über die Sehenswürdigkeiten in und um Havanna von unserer Seite aus gesagt worden. Da im Jahr 2006 auch weitestgehend die gleichen Ziele angesteuert wurden, bringt eine Auflistung der Sehenswürdigkeiten im Reiseführerstil nicht viel. Um dennoch das Erlebte widerzugeben, sind hier ein paar Stationen und unvergessliche Gegebenheiten „aus unserer Sicht“ im Bericht. Ich wollte mich kurz fassen, die Augen der Internetbesucher schonen und dennoch umfasst der Bericht weit über hundert Bilder. Der Text für die Dokumentation, welcher vorab in Word verfasst wurde, umfasst bei Schriftgröße 12 und einfachen Zeilenabstand auch knapp 7 Seiten. So bleibt es jedem selbst überlassen, sein Wunschkapitel mit der Navigation links anzuklicken, oder einfach mit dem „weiter“- Button rechts einen kompletten Rundgang durch den Junggesellenabschied zu starten.

Dass es sich dennoch um einen Ausschnitt des Erlebten handelt, zeigt die mir zur Verfügung stehende Bildermenge: knapp 1400 Fotos, von denen ich am liebsten wenigstens jedes zweite gerne gezeigt hätte. Dennoch habe ich eine Grenze von 8 MB für den kompletten Bericht (am Anfang waren es bei einer größeren Anzahl von Bildern und besserer Auflösung über 30 MB) eingehalten

In einem Schlusskapitel befinden sich noch 1 oder 2 Videos, die extern auf youtube.com gespeichert und abrufbar sind. Vielleicht kommen noch ein paar dazu - je nach Lust und Laune und natürlich auch auf Wusch wird dieses Kapitel erweitert.

An dieser Stelle möchte ich meinen Handballkumpels Holger, Major, Timo, Tobias, Björn (Patenonkel von Leni Havanna), „Papa Deini“ und Daniel dafür danken, dass sie keine Kosten und Mühe gescheut haben, mit mir in Havanna die letzten Tage vor der Ehe zu genießen. Fast täglich musste jeder von uns 50 Euro der Mannschaftskasse zu stecken, was so manchen sicher nicht leicht gefallen ist. Ich hoffe, dass keine Privatinsolvenzen folgen.

INHALTSVERZEICHNIS

 

El Morro

Obligatorisch (weil schon 2005 so geschehen) besuchten wir zu Beginn unseres ersten Tages in Havanna die Festung und Hafeneinfahrt El Morro. Wieder trafen wir die „liebgewonnenen“ Straßenhändler mit ihren umgebauten Colabüchsen, den Rasseln und Ölbildern. Ein Souvenirhändler im Inneren musste einer Kunstausstellung weichen.

Die Kerle, welche die Ein- und Ausfahrt der Schiffe überwachten waren auch wieder (alle drei!) am Start. Gegen ein kleines Trinkgeld erklärten sie uns wieder ihre Aufgaben und ließen uns durch einen Blick durch ihr Fernrohr schon einmal die Altstadt Havannas schnuppern. In der Casa im Inneren der Festung gönnten wir uns gleich ein paar Puros, die wir mit Blick auf das Meer genossen. Auch ein paar Cervecas durften bei dieser ersten Station nicht fehlen.

Habana Vieja

Es tut sich was. Mit internationaler Hilfe sind ein paar Pesos in den Straßenbau investiert worden. Pflastersteine werden erneuert und Hausfassaden ausgebessert. Auch wenn ein paar Baustellen im Vergleich zu 2005 keinen Unterschied aufweisen, so kann man doch an ein paar Ecken die Ergebnisse der Restaurationen sehen – feine Sache.

Natürlich haben auch wir wie tausende Touris es sich nicht nehmen lassen, beim Besuch des Kathedralenplatzes einen Mojito zu genießen. Jetzt noch ne Cigarre, war der Gedanke aller und dieser Wunsch wurde erhört. Wie bestellt kam der Cigarren- Sommelier der Bar ums Eck, um uns mit feiner Rauchware zu versorgen.

Cigarrenfabrik H. Upmann

Ein besonderes Highlight des Junggesellenabschiedes war der Besuch der Fabrik H. Upmann. Bereits in Deutschland wurden die entsprechenden Kontakte für eine Führung der besonderen Art geknüpft. Bei 5thavenue war man so freundlich, uns eine Telefonnummer eines Antonios zu geben, den wir dann in Havanna anrufen konnten, um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Das klappte dann auch prima. Antonie konnte fließend Deutsch und sollte sich und beim Besuch als Präsident des Internationalen Markes vorstellen.

Am vereinbarten Tag waren wir pünktlich am Tor der Fabrik – im Gegensatz zu Antonio. Nachdem sich der Touristenführer an der Pforte 2x vergewisserte, dass wir mit DEM Antonio verabredet waren, führte er uns in das Büro des Direktors, Mr. Brown, um dort auf Antonio zu warten. Wenige Minuten später war er dann auch da, begrüßte uns herzlich und lobte überschwänglich die deutsche Pünktlichkeit. Im Schlepptau hatte er sogleich den Produktionsleiter der Fabrik, der uns dann auch sogleich die verschiedenen Stationen der Manufaktur vorstelle.

Er erklärte ausführlich und lange jede Kleinigkeit und Antonio übersetzte die spanische Wörterflut ins Deutsche. Selbstverständlich durften wir als „geladene“ Gäste des Hauses filmen und fotografieren was das Zeug hält. Nur für 5 Minuten mussten wir mit der Knipserei inne halten, da eine andere Touri- Gruppe an uns vorbeizog. Dieser war das Fotografieren nicht erlaubt, und um Fragen und Diskussionen aus dem Weg zu gehen, taten wir auf Wunsch von Antonio kurz so, als ob das für uns auch gelte.

Selten habe ich so freundliche und gut gelaunte Kubaner gesehen. Man konnte fast meinen Antonio und sein Produktionsleiter hatten mehr Spaß am Erzählen als wir am Schauen und Staunen. Nebenher wurden uns noch Fragen zum Wetter in Deutschland gestellt und Fragen zur so komplizierten Grammatik gestellt. Es herrschte eine Atmosphäre, wie wenn sich alte Freunde nach Monaten wieder trafen. Dass uns Antonio – wie gesagt “the president of the international market“ – gleich das “Du” anbot, war schon fast zu viel der Ehre.

Nach der Führung ging es zurück zum Büro des Direktors, der uns dort auch schon erwartete. Es folgte noch ein kleiner Plausch, der nicht weniger als 30 Minuten dauern sollte. Mr. Brown fragte uns nach den frisch gewonnenen Eindrücken der Herstellung einer Puro und erzählte bestens gelaunt von seinen Erfahrungen mit dem deutschen Winter bei seinem Besuch in Waldshut- Tiengen. Die heitere Stimmung erreichte seinen Höhepunkt, als ich das Cigar Journal der 5thavenue zückte und ihm dort meine Tochter -„die erste deutsche Havanna“- zeigen konnte. Das Heft musste ich dann aber an Antonio abtreten, da er im gleichen Journal ein Foto von sich in einem Bericht über das Festival entdeckte.

Also wir dann verabschiedet wurden, mussten wir schon noch fragen, mit was wir Antonio nach diesem herrlichen Empfang in der Fabrik eine Freude machen könnten. „Eure Freundschaft ist Geschenk genug.“ war seine Antwort.

Vor dem Fabrikgelände mussten wir uns erst einmal sammeln und uns die Augen reiben. Wir konnten nicht glaube, dass wir Handballer-Chaoten hier fast schon wie ein Staatsbesuch empfangen wurden.

Reynaldo Jimenez

Auch bereits am ersten Tag in Havanna war der Besuch bei Reynaldo Jiménez Pflicht. Schließlich mussten wir uns schon zu Beginn mit anständigen Rauchwaren für die Woche versorgen. Im Handgepäck hatte ich ein paar Bilder von der RSC- Reisegruppe, die bereits im Februar bei ihm zu Gast war. An ein paar Gesichter der Gruppe konnte er sich sofort erinnern uns so kam auch schnell die Erinnerung an deren Besuch wieder.

Auch mich hat er wiedererkannt, schließlich treffen wir bereits zum 4. Mal aufeinander. Dass er sich an mich erinnern konnte, ließ er mich durch einen Fingerzeig auf seine Fotokollage erkennen. Dort hängt ein Bild von mir direkt neben Herrn Robaina.

Wie gewohnt kam die Frage, ob wir noch etwas bleiben und eine Cigarre genießen möchte. Sogleich spendierte er allen acht Handballern eine Cigarre. Nach der Frage „Rum oder Kaffee?“ entschieden wir uns für das Gläschen Rum.

Im Laufe des zweistündigen Aufenthalts machten wir die Flasche Rum leer. Sowohl die Cigarren also auch das Erfrischungsgetränk waren ein Geschenk des Hauses. Natürlich haben wir im Anschluss an die „Sitzung“ auch eingekauft wie die Geisteskranken – der Besuch hat sich also sicherlich für beide Seiten gelohnt.

Im Verlauf des Urlaubs sind wir dann immer wieder Mal bei Jiménez eingekehrt, um eine Pause einzulegen. Kurz ne Cigarre gekauft und im Innenhof des Conde Villanueva dazu ein Bierchen bestellt. Die schönsten Mittagspausen, die man sich vorstellen kann. Vor allem seine „Rudolfos“, eine riesige Piramides aus 1998er Tabaken waren für umgerechnet 7 Euro ein Traum. Die Double Corona kostet gar nur zwischen 5 und 6 Euro – fantastisch.

Mercadillo

An ein paar Märkten sind wir auch vorbeigekommen. Da gab es zum einen die klassischen Touri- Märkte, bei denen sich die Reisenden mit Souvenirs in Form von Ketten, Rasseln, Bilder, usw. für die daheimgebliebenen Lebensgefährtinnen versorgen konnten. Auch ein paar Cigarrenhülsen aus Holz waren für unsere Cigarrenneulinge interessant.

Zum anderen war da der „Wochenmarkt“ auf der breiten Zufahrtsstraße zum José Matí- Denkmal. Tausende von Einheimischen konnten sich hier mit Alltäglichem wie Gemüse, Obst, Fleisch und Gewürzen versorgen. Äußerst angenehm empfanden wir den Umstand, dass uns als Tourist niemand wahrnehmen wollte. Keiner schaute grimmig (trotz unserer zahlreichen Fotos) oder bettelte oder quatsche uns an.

Hier sind die Preise paradiesisch und es schmerzt schon ein wenig, dass man nicht an die Währung der Einheimisch herankommt. Ansonsten hätte man sich für ein paar Cent mit Bananen, Ananas- Früchten oder einem Imbiss eindecken können.

Da uns der Hunger quälte bestellten wir dann doch bei einem Hähnchenbräter unser Mittagessen. Mit Händen und Füßen erklärten wir unsere Wünsche, bis schließlich jeder mit einem Hähnchenschlegel, Reis mit Bohnen, Salat und einer Fanta versorgt war. 4,50 Euro hat es gekostet. Ein Einheimischer hätte das gleiche (die Fanta ist und bleibt sehr teuer) für unter 1 Euro bekommen. Dennoch: Feine Sache. Ein Wecken mit Schweinefleisch kostet übrigens 5 Pesos, das sind circa 25 Cent...

Coches

Zu den Autos muss man eigentlich nicht viel sagen, die Bilder sind ausdrucksstark genug. Da gibt es die alten, ungepflegten Wägen, die sicher mit etwas Liebe und Geld zu einem stattlichen Flitzer sich wandeln könnten. Auf der anderen Seite gibt es sie noch zu hauf: Sehr schön erhaltene alte Ami- Schlitten. Schöner, glänzender Lack, aufwändig restaurierte Ledersessel, blinkende Chromfelgen.

Dennoch weichen diese Autos (wohl aus Mangel an brauchbaren Ersatzteilen) immer mehr moderneren Autos. Neben ein paar wenigen Peugeots sieht man vor allem Hyundais in allen Varianten und Farben.

Sonstiges

Es ist eigentlich gemein, die vielen Stationen in Havanna einfach unter „sonstiges“ zu parken. Würde man aber jede Sehenswürdigkeit entsprechend berücksichtigen, so wäre die „Cuba 2006- Seite“ noch monströser.

Wie letztes Jahr war die Fahrt mit dem Coco Taxi ein herausragender Spaß. Zum normalen Taxi spart man nichts, es ist eher teurer, aber die rasante Fahrt abseits der bekannten großen Straßen durch kleine, lärmige Wohnviertel und Industriegebiete hindurch zeigt einem Havanna, wie es nicht im Reiseführer steht. Leider konnte nicht jeder der Reisegruppe solch eine Fahrt genießen, das Angebot an Taxen war nicht sonderlich üppig

Das Museum von Havana Club war aufgrund seiner Küche, den exzellenten Cocktails und der täglich variierenden Live- Musik nicht nur einmal unser Ziel. Die Besichtigung des Museums bekommt eher die Note 3- (langweilig), das Rahmenprogramm lud aber zum Verweilen ein (Vorsicht Phrasenschwein!)

Zu Abend und zu Mittag haben wir u.a. gerne im Meson de la Flotta gespeist. Auch hier ist die Live- Musik sehr professionell. Auch besuchten wir wieder das etwas obskure Restaurant am Hafen. Für wenig Geld bekommt man hier ein recht anständiges Essen und trifft nebenbei hier kaum Touristen, dafür entsprechend viele Einheimische. Das hat uns gefallen.

Ganz besonders gefallen hat uns aber der zweifache Besuch in einem Privatrestaurant. Hier waren die 12 Sitzplätze heiß begehrt, eine Anmeldung per Telefon Pflicht. Auf einem großen Balkon am Prado haben wir uns an den letzten zwei Abenden die kubanische Küche gegönnt, bis ein jeder fast geplatzt ist. Für rund 16 Euro inklusive Cocktail und 2 cervecas hat man sich mit Fisch, Hammel, Süßkartoffeln, Reis mit Bohnen, und vielem mehr vollgestopft. Das war schon fast unanständig.

Am letzten Abend hatten wir Antonio II zu Gast. Er ist der Verkaufsleiter von Caney- Rum in Havanna. Den Kontakt konnten wir uns über die RSC- Reisegruppe herstellen. Ein Telefonat in Havanna genügte und Antonio erklärte uns beim Abendessen alles, was nicht im 08/15- Reiseführer stand (wie kommt man als Kubaner an ein Auto, eine Wohnung, an Essen, war zahlt was, was verdient man, etc...). Er bedauerte sehr, dass wir ihn erst am vorletzten Tag unserer Reise erreichen konnten (sein Handy war kaputt), zu gerne hätte er noch ein bisschen Reiseführer für uns gespielt.

Santa Maria - Casa Siete

Es ist schon erstaunlich: Der schönste Strand Kubas befindet sich 20 Kilometer östlich von Havanna. Wer also perfekten Badeurlaub mit Besuchen der Stadt Havanna kombinieren will, ist hier genau richtig. Dennoch befinden sich hier (sieht man mal vom Tropicoco ab) keine großen Hotelanlagen, deren Hunderte von Touristen sich jeden Tag lärmend über den Strand ergießen. Hier ist man – vor allem in der Nebensaison – unter sich.

Nach den guten Bungalow- Erfahrungen aus 2005 mußte auch diesmal ein Häuslein mit eigener Veranda her. Umso erfreulicher war, dass wir im Villa los Pinos eine Bungalowanlage fanden, deren Häuser jeweils mit eigenem Pool ausgestattet waren. Und gerade in der Nebensaison war es möglich, alle 8 Reisenden in einem Bungalow – also man muss ja eigentlich schon Haus dazu sagen – unterzubringen. Vier Zimmer a 2 Betten mit eigenem Bad, ein großes Wohnzimmer, eine Küche und vor allem ein riesiger Kühlschrank warteten auf uns.

Und der Pool erst... aber das kommt ja noch. Günstig war das allerdings nicht: 1680 Euro für eine Woche. Und das in einer 2-Sterne-Anlage, was vor allem beim Essen deutlich wurde. Das auch mal der Strom und somit die Wasserpumpen ausgefallen sind, und wir somit das Wasser für die Klospülung mit Eimern aus dem Pool holen mussten, war im Preis inbegriffen. Aber wir wollen nicht klagen. In der casa siete haben wir eine perfekte Party- Wohnung gefunden. Ungestört lärmen, stallen, trinken und kein Nachbar, der böse guckt.

Wenige Gehminuten entfernt war der aus 2005 bekannte Fettfritze 24 Stunden am Tag für uns da. Über den wird auch noch zu reden sein. Etwas weniger Fußweg hatten wir zum Supermarkt des Ortes, den wir täglich um ein paar Paletten cerveca erleichterten. In die Geschichte ging wohl schon der erste Strand- und Pooltag ein, an dem 120 Büchsen Bier und ein paar Flaschen Rum geleert wurden (steht in den Handballanalen als der 120-Büchsen-Tag).

Diesen Konsum hat man wohl auch in der Endabrechnung im sonst verschlafenen Supermarkt gespürt, woraufhin wir bereits am Tag 3 als „the guys from casa siete“ bekannt waren. Die Umstände führten dann wohl auch dazu, dass sich allabendlich die komplette Security um unser Haus scharte, um auch ein Büchsen zu erhaschen oder uns chicas anzudrehen. Insgesamt eine feuchtfröhlich und friedliche Geschichte.

Sansta Maria - Piscina

Das Highlight der casa siete war sicherlich der Privatpool des Hauses. Stets gut vom unserem Poolguy jeden Morgen gereinigt, lud er allabendlich zu Planschen ein. Da sich das Wasser in der heißen Mittagssonne ordentlich aufheizte, war ein Bad auch noch um 1 Uhr nachts nach den Gewaltmärschen durch Havanna äußerst entspannend.

Im Pool hat auch der erste Wasser- Monk seine Geburtsstunde gehabt. Einfach die Gartenmöbel im Pool versenkt, und los konnte es gehen. Bei den Wassertemperaturen sind Kartenspiele bis zu zwei Stunden kein Problem gewesen. Diese Umstände haben sicherlich maßgeblich zum Gelingen des 120- Büchsen- Tages beigetragen.

Der Pool lag zur Straße hin etwas erhöht und mit einer kleinen Mauer umgeben, so dass auch mancher Handballer (ich glaube alle) ihrem FKK- Verlangen nachkommen konnte.

Santa Maia - playa

Der Strand war wie gesagt fast menschenleer. Wie letztes Jahr war nur am Wochenende aufgrund der vielen Einheimische der Teufel los. Aber auch das hielt sich in Grenzen, ist also kein Vergleich zu Varadero oder gar den Stränden rund um das Mittelmeer. Die Anlage Villa los Pinos hatte für seine Gäste eine kleine schattige „Bucht“ vor dem Speisesaal, in dem es Frühstück und gegebenenfalls das Mittagsessen gab.

Vom Dach des Speisesaal wummerte den ganzen Tag lateinamerikanische Musik, die Liegestühle wurden einem für 1 CUC an den gewünschten Liegeplatz gebracht. Das Bier kostete vor Ort 1,10 CUC und wäre einem auch direkt an die Liege gebracht worden. Bei unserem Verbrauch sahen wir aber zum Supermarktpreis von 0,90 CUC ein erhebliches Einsparungspotential, so dass alle dreißig Minuten jemand in die 100 Meter entfernte casa siete laufen musste, um für cerveca- Nachschub zu sorgen.

Nach Westen hin konnte man an einem fast menschenleeren Strand fast 90 Minuten bis zu den Klippen laufen. Unterwegs kam man nur an der Bar des Villa Megano (siehe 2005) vorbei, wo man sich kurz mit einem cerveca erfrischen konnte. Nach Osten hin kam nach 2 Kilometern die Strandanlage des Tropicoco – sehr laut und sehr voll. Die hier angebotenen Fischspeisen verleiteten uns dennoch dazu, auch hier den ein oder anderen Nachmittag vorbeizuschauen. Weiter nach Westen erstrecken sich dann noch weiter ein paar Kilometer Strand, die zu erforschen an einem Tag fast unmöglich war. Ein paar Fischer, Merenge- Musik und sich sonnende chicas machten das Urlaubsgefühl perfekt.

Santa Maria – hombre de graso

Fast schon den Tränen nahe waren Timo, Major und ich, als wir den anderen vom Fettfritzen in unserer Nähe erzählen konnten. Doch dieses Jahr wurden wir von ihm bitter enttäuscht. Während im Jahr 2005 die Pommes goldgelb und die Hähnchenschlegel knusprig braun waren, erwartete uns diesmal etwas, was kein WKD jemals zu Gesicht bekam. Am ersten Tag haben wir noch Nachsicht walten lassen. Vielleicht ist das Fett ausgegangen, die Fritöse defekt gewesen, oder was auch immer. Die widerlich mit Fett vollgesaugten Pommes gehörten aber fortan zum festen Bestandteil der Bude.

Aber was will man machen? Nach so viel Anstrengung den ganzen Tag über kam regelmäßig gegen 23 Uhr der große Hunger und so bleib uns oft nichts anderes übrig als eine teure (!) Schippe Müll zu futtern.

Wir wurden vom Imbissbesitzer übrigens zu seiner Mojito- Party am Freitag eingeladen. Laute Musik, viele Weiber, Mojitos bis zum Abwinken und tolles Essen. Also schmissen wir uns Freitagabend in den feinen Zwirn und waren voller Erwartungen.

Die Pommes waren wie immer sauübel (siehe comida). Bereits vor dem Weg in die Fritöse waren die angetaut und mit Wasser getränkt. Die Fritöse hatte wohl etwa 80 °C, so dass auch hier nur noch ein Anreichern mit ranzigem Fett stattfand. Die Minze zum Mojito sah aus wie Atomgemüse, der Drink selber war... na ja... 3-. Ach ja: die vielen Mädels: Anwesend waren zwei Minderjährige, von denen eine sogar schwanger war. Diese wollte man uns auch noch aufs Zimmer anpreisen. Na dann herzlichen Glückwunsch.

Die beschriebenen Umstände führten dazu, dass sich Papa Deini mit dem Wirt anlegte, dessen Essen und die Preise dafür kritisierten, woraufhin er auch etwas säuerlich reagierte. Fortan musste der abendliche Hunger mit Rum und cerveca gestillt werden.

Verschiedenes – puros

Der Dreh- und Angelpunkt des Ausfluges – zumindest für die mitgereisten CCler. Aber auch die Handballer, die vorher selten oder gar nicht zur Cigarre zur Cigarre griffen, überraschten mit einem ordentlichen Konsum. Mit leidvollem Blick auf die Mannschaftskasse entschieden wir uns dann auch ein paar Cigarren von Straßenhändlern zu kaufen – alleine schon, um noch Unerfahrenen das Prozedere zu zeigen. Am Capitol wird man ja ständig auf Cigarren angequatscht und so sind wir mit dem Erstbesten auch gleich mit. Nachdem wir die grausigen Cohibas in bunten Farben links liegen ließen, fanden wir doch noch ein paar optisch ansprechende D4.

Die Herren witterten das große Geschäft (bei 8 Leuten kein Wunder) und so erlaubte man uns auch, eine Cigarre unserer Wahl vor dem Kauf Probe zu rauchen. Nachdem daran wirklich nichts auszusetzen war, kauften wir 3 x 15 D4 für rund 60 CUC. Weiter kam noch für den kleine Cigarrenhunger eine Kiste RyJ Cedro No3 mit in den Rucksack... für 30 Okken. Auch hier war eine feiner als die andere.

So waren wir also für die Cigarren zwischendurch gut gerüstet. Für den Abend und nach den opulenten Essen gönnten wir uns die Cigarren des Herrn Jiménez. Wie bereits erwähnt, waren wir öfters bei ihm für eine kleine Pause zu gegen, so dass auch hier nie der Rauchstoff ausging. Während Timo, Major und ich schon um die gute Qualität der Puros von Reynaldo wussten, waren auch die anderen schnell von der Rauchware überzeugt. Zum Glück hat uns auf dem Flughafen in Havanna bei der Abreise keiner nach dem Inhalt der Koffer gefragt. Jeder von uns hatte weit über 23 lose Jiménez- Cigarren am Start.

Ein paar Einkäufe in den vielen Casas der Stadt rundeten unseren Rauchkonsum auf der Insel ab. Übrigens waren wir alle der Meinung, dass die frisch gewickelten Cigarren aus der Casa des Meliá Cohiba um Welten schlechter waren als Reynaldos Cigarren.

Verschiedenes – bebidas

Das ist eigentlich ganz einfach: Cerveca gibt es in den Sorten „Bucanero“ und „Cristal“. Sicherlich sind uns noch ein paar andere Sorten bekannt, aber diese führten der Supermarkt und das Hotel nicht. War ja auch nicht so wichtig, schließlich stellten uns die 2 genannten Sorten voll und ganz zufrieden. Während die Cubaner und Major mehr auf Bucanero schwörten, so hat sich der Rest der Gruppe für Cristal entschieden. Dieses Bier ist schön süffig und kann im Verlaufe des Tages öfters als Durstlöscher herangezogen werden. Das Bucanero hat 0,5 Umdrehungen mehr und ballert etwas mehr. Das musste ja nicht sein, schließlich wollten wir noch was vom Tag haben.

Bei den Rumsorten sind wir schnell beim Caney hängengeblieben. Dieser Rum aus Santiago übertrifft die Havana Club- Plörre um Meilen – und günstiger war er auch noch. An zweiter Stelle rangierte der Rum „Santiago de Cuba“, ebenfalls (Überraschung) aus Santiago. Dieser Rum gilt als Nachfolger der alten Marke Matusalem, während Caney als Nachfolger des Bacardis gilt. Die Rums machen den großen Namen alle Ehre.

Den Zuckerrohr aus dem Süden des Landes schmeckt man bei beiden und macht sie so unverwechselbar gut. Bei 7 Euro die Flasche konnte eigentlich jeder für die Abendveranstaltungen (Poolparty) sein eigenes Fläschchen organisieren. In Deutschland kosten die Sorten bis zu 30 Euro.

Ach ja: Cola und Wasser gabs auch noch. Für die Cubalibre empfiehlt sich das heimische TuCola, die Konkurrenz, dessen Name ich vergessen habe, taugt nix.

Verschiedenes – chicas

Was soll man zu diesem Kapitel sagen? Groß, klein, dick, schlank, jung, alt: Vertreten ist alles auf Kuba. Die Hautfarben sind dabei so vielfältig wie bei den Puros. Den besonderen Stolz auf ihren leckeren Hüftschwung merkt man den Mädels an. Ansonsten gibt es: die Bilder sagen mehr als unnötige viele Worte.

Verschiedenes – comida

Wohl kein anderes Land kann auf eine so große Bandbreite an hui und pfui verweisen. Fangen wir an beim pfui. Den Fettfritze und dessen Köstlichkeiten habe ich bereits in einem eigenen Kapitel beschrieben, so dass ich etwas ausführlicher auf die Hotelküche zurückkommen mag. Sicher ist: die Leute dort können kochen. Das merkt man vor allem am zu bezahlenden Mittagessen.

Vor allem der Fisch sah lecker aus. Ansonsten: Augen zu und durch. Das Frühstück gab es nicht in Buffetform, sondern wurde von der Küche diktiert. Meistens gab es hamburgesa. Ihn zu beschreiben fällt mir schwer, man möge sich das Bild reinziehen. Vor allem das Hack (wenn es denn eines war, es erinnerte eher an grob gehäckselte Innereien) hat den Grill wenn überhaupt nur für Sekunden gesehen. Oft baten wir die Küche, den Brätling gut durch zu machen – vergebens.

So war einem schon morgens schlecht, man wäre am liebsten wieder im Bett verschwunden. Manchmal, aber eben nur manchmal gab es Omelett. Das war deutlich bekömmlicher, deswegen wohl auch Mangelware. Manchmal gab es Hamburger UND Omelett, so artete das Frühstück schon zum Sport aus. Das Maisbrot war trocken, die Butter bereits verflossen und die Bitterkeit des Kaffees steigerte sich von Tag zu Tag und war nur mit einem ordentlichen Schuss Milch und Zucker zu ertragen. Ich bin mir sicher, dass der große Schluck Rum nach dem Frühstück schlimme Krankheiten verhinderte.

Dass es auch anständige hamburgesas gibt, bewies das Conde Villanueava. Auch das Essen im Meson de la Flotta war sein Geld wert. Sehr gute, breit gefächerte kubanische Küche mit entsprechendem Unterhaltungsprogramm kosteten aber auch. Ein Highlight war sicher der Lobster für umgerechnet 18 Euro. Dazu gab es wenigstens eine Bohnensuppe vorab.

Das Restaurant am Hafen (noname) war der Grad zwischen hui und pfui. Anständiges, manchmal etwas seltsam ausschauendes Essen. Der Fisch war klasse, die Nudeln essbar und die Pizza die Bezeichnung nicht wert.

Absolute Empfehlung sind die privaten Restaurants der Stadt, von welchen circa 5 im Reiseführer vermerkt waren. Viel mehr sind es aufgrund der bürokratischen Hürden wohl auch nicht. Eine Anmeldung ist Pflicht – kommt man eine Minute zu spät sind die Plätze weg. Für moderates Geld hat man hier Lust die Speisekarte rauf und runter zu essen. Fischcocktail, Süßkartoffeln in Honigsoße, Reis mit Bohnen, Fisch in allen Variationen, Salate, kiloweise Hammelfleisch, etc. Auch hier sprechen die Bilder Bände.

 

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