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2019 wird als historischer Cubaaufenthalt in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal betrat der Vizepräsident des Clubs cubanischen Boden. Zusammen mit Jürgen, einem langjährigen Freund aus Schulzeiten, waren also die beiden Topämter des Cigar Club 1634 e.V. in der Wiege des guten Tabaks zugegen. Entsprechend groß war auch die Aufmachung. Da sämtliche Reisekosten durch drei geteilt wurden, waren in diesem Jahr auch mal wieder Ausflüge angesagt. Der Tagesausflug nach Pinar del Rio für je 80 Euro (2015 waren es noch 60) geht natürlich immer, aber gerade wenn man wenig Zeit hat, wird man für eine Reise in den Südosten des Landes nicht die sehr günstigen Überlandbusse nehmen, sondern ist dann auf ein Taxi angewiesen. Zwei Tage (eine Übernachtung) Taxifahrt hat uns 450 Euro gekostet. Dafür ist der Fahrer, dessen Mahlzeiten, Benzin und seine Übernachtung inbegriffen – dennoch hätte ich alleine dieses Geld für die Reise nach Trinidad nicht ausgegeben. Dafür war die Übernachtung sehr, sehr günstig: 5 Euro pro Nase mitten in der Stadt, großzügig, mit Dachterrasse (herrlich!!) und für weitere 5 Euro hat der Hausherr persönlich ein umfangreiches, schmackhaftes Frühstück zubereitet.

Bevor es aber auf große Fahrt ging, galt es natürlich in Havanna die Klassiker abzuarbeiten. Gleich zu Beginn wurde der große Wandertag in Angriff genommen. Eingemietet haben wir uns (selbstverständlich) im Hotel Deauville. Bekommen haben wir ein sehr geräumiges Zimmer mit drei Betten. Ohne Balkon, diesmal mit Blick „nach hinten raus“ auf das „Castillo de los Tres Reyes del Morro“. Von dort aus ging es auf dem Malecon zu einer ersten Pause (sind zwar nur wenige Gehminuten, aber das muß man schon gesehen haben) im Hotel Nacional. Von dort aus zum Meliá Cohiba (wieder mit Pause in der klimatisierten Casa del Habano), die Avenida Paseo hoch zum Plaza de la Revolution und dem Memorial a José Marti. Von dort aus irgendwie Richtung Altstadt, vorbei an der Universität, von der Straße Neptuno rüber zur Zanja und rüber zur Simón Bolivar, vorbei am Capitolio. Ein Katzensprung. Daher war es auch noch möglich, ein wenig die Altstadt zu besichtigen und erstmals bei Reynaldo einzukehren. Es folgen natürlich noch viele weitere Spaziergänge und Aufenthalte in der Altstadt. Oft führte uns der abendliche Hunger über den Prado zum Parque Central rein in die Altstadt.

Wie bereits im letzten Jahr ermöglichte es uns Eduardo, dass wir exklusive Einblicke in die Welt der Cigarrenindustrie bekamen. Die Fabriken Partagas und La Corona standen auf dem Programm. Bei Partagas durften wir (wieder) auf die Ausbildungsleiterin treffen, die uns nach einer ausführlichem Rundgang durch die Fabrik zur Mittagspause in ihre Wohnung einlud. Dort saßen wir im Wohnzimmer bei Rum, Kaffee und Zigarre und durften mit ihrem Mann und ihrem Sohn über den deutschen Profifußball sprechen. Die Jungs hatten echt Ahnung und die willkommene Pause zeigten auch Vincent und Jürgen wenigstens in Ansätzen, wie der Kubaner wohnt und wie gastfreundlich er ist. Die Führung in La Corona fiel zwar etwas kürzer aus, dafür hatten wir die Ehre, sehr lange uns mit dem Direktor der Fabrik in dessen Konferenzraum bei einer hervorragenden Cigarre zu unterhalten. Ganz toll hat das Eduardo wieder eingefädelt. Zum Dank haben wir ihn anschließend noch auf ein paar Drinks und eine Cigarre im Hotel Nacional eingeladen. Vielen Dank, Eduardo!!

Die Zweitagesreise nach Trinidad und zurück mit dem teuren Taxi hatte den Vorteil, dass man schnell unterwegs ist und sich den Weg dorthin und die Pausen selber zusammenstellen kann. Morgens um 8 sollte es losgehen. Der Taxifahrer kam erst nicht und erst nach Rücksprache mit der Zentrale stand 10 Minuten später der Fahrer vor dem Hotel – ihm wurde ein anderes Hotel als Startpunkt genannt. Der Rest der Reise verlief dann aber hochprofessionell, angenehm und witzig. Der Fahrer hielt sich angenehm im Hintergrund und verzog auch keine Miene wenn wir etliche Male den Flachmann im Taxi herumgingen ließen. Alkoholkonsum während der Fahrt ist laut meinen Recherchen auch den Beifahrern nicht erlauft. Raus aus Havanna ging es zuerst zur Schweinebucht (Cueava de los Peces - Bahía de Cochinos). Zweiter Halt wäre das Revolutionsmuseum (Playa Girón) gewesen, das hatte aber wegen Renovierung geschlossen. Nach ein paar Außenaufnahmen ging es zum Mittagessen nach Cienfuegos (Villa Lagarto) mit anschließendem Spaziergang durch die Innenstadt und Cigarrenpäuschen in einer Bar. Am späten Nachmittag waren wir Trinidad und bezogen unser Quartiert direkt am Plaza Mayor. Vom Convento de San Francisco de Asís aus (also die Anlage mit dem berühmten Türmchen, das auf jeder Trinidad- Postkarte ist) genossen wir den Sonnenuntergang. In Trinidad gibt es zahlreiche Restaurants, Bars und Musikkneipen, ist aber eigentlich sehr übersichtlich. In 10 Minuten hat man alles durchschritten. Der größte Trubel herrscht am Plaza Mayor, sicherlich auch, weil es dort das beste (einzige?) WLAN gab. Wir aßen auf einer schicken Dachterrasse mit musikalischer Begleitung zu Abend, genossen noch ein paar Drinks in einer anderen Bar und zogen uns dann auf unsere Dachterrasse zurück. Bei Cigarren und Rum lauschten wir der Musik aus den nahegelegenen Bars. Ein Abend, der hätte ewig dauern dürfen. Am nächsten Tag ging es zum Torre de Manaca gleich in der Nähe und nach Santa Clara, um dort zum Abschluß das Monumento Memorial Che Guevara zu besichtigen. Danach ging es wieder zurück nach Havanna, wo wir den Nachmittag bei Reynaldo ausklingen ließen. Erwähnen möchte ich nochmals die tolle Casa Particulares mit ihrem sehr freundlich und perfekt Englisch sprechenden Besitzer. Sehr sauber, groß, direkt in der Innenstadt, klasse Frühstück... ich wiederhole mich, aber für 5 Euro p.P.... Wahnsinn.

Der Tagestripp nach Pinar del Rio läuft seit (meine Erfahrung) fast 20 Jahren immer nach dem gleichen Schema ab. Mit rund 30 companeros waren wir im klimatisieren Reisebus 14 Stunden unterwegs. Im Bus erzählte uns die Reiseführerin dass die Reise 8 Stunden dauert und wir am frühen Abend wieder in Havanna wären. Da konnten wir nur müde lächeln. Ärgerlich war es aber für Familien mit Kindern, die nicht die Kondition mitbrachten und sich nach der Ankunft um 23 Uhr in Havanna auch schwer taten, noch ein Abendessen aufzutreiben. Aber so ist das halt... Ansonsten wie immer: Halt an der Autobahn zur „weltbesten“ Pina Colada. In Pinar del Rio die kleine (also wirklich kleine) Cigarrenfabrik beäugt, ganz kurz zum Vinales- Tal (Aussichtsplattform beim Hotel Los Jazmines bei Vinales), anschließend in die Cueva del Indio: mein 4. Besuch, Sprüche und Witze vom Guide immer noch wie 2001. Mural de la Prehistorica war dabei, diesmal ohne den (wieder) „weltbesten“ Pina Colada. Abschluß und Highlight der Reise war wieder der Tabakbauer. Eine wirklich sehr liebevoll inszenierte Touri- Attraktion. Die „echten“ Bauern konnten - neben Spanisch natürlich entweder fließend russisch, französisch oder englisch. Wir schlossen uns der englischsprachigen Truppe an und wurden in einen Trockenschuppen geführt, wo die Reise des Tabaks erläutert wurde. Im Anschluss folgte eine recht lange Einweisung in die Kunst des Cigarrendrehens und dem skurilen Hinweis, dass der echte Kubaner seine Zigarre immer in Honig tränkt, bevor er sie zu rauchen beginnt. Und so wurde auch uns ein Honigstumpen gereicht: ein zweifelhaftes Vergnügen. Die Cigarren selber natürlich touristengerecht superleicht und weit weg von dem Bums, der normal in der Kiste für den internationalen Export landet. Von der mehrmaligen Bitte „buy local“ haben wir daher natürlich abgesehen. Wie gesagt: Je nach Lage des Hotels waren wir zwischen 22 und 23 Uhr wieder zuhause.

Der Rest des Urlaubs bestand aus Altstadt, Reynaldo Jimenez, Rumhängen, Rum trinken, Cigarren genießen, ein bisschen den Puls der Stadt fühlen und die Nacht am Malecon verbringen. Natürlich waren wir auch mindestens zwei Mal in meinem Lieblingsprivatrestaurant „Paladar Torreson“. Immer gut besucht. Einmal bekamen wir erst mal keinen Platz. So durften wir beim Wirt in dessen Wohnzimmer bei Basketball im Fernseher und Bucanero die Zeit bis zum nächsten freien Tisch sehr angenehm überbrücken. Natürlich habe ich auch China ein paar Mal getroffen, Frank war eh gefühlt jeden Abend auf dem Malecon und Enrique durften Vincent und Jürgen auch kennen lernen. Die nette Juanita war leider nicht auf Cuba. Nächstes Jahr hoffentlich wieder. Eduardo hätte uns noch ein paar Dinge zeigen wollen, aber bei 8 Tagen Reisezeit war das leider nicht mehr drin. Anbei ein paar Bilder. Kuba 2019!!

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